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Erdnussbutter - 3 Saucenrezepte und weitere Verwendungsmöglichkeiten, sowie einfache Auswahlkriterien für dieses unterschätzte Genussprodukt

Wir möchten Sie heute zur häufigeren Verwendung von Erdnussmus bzw. reiner Erdnussbutter abseits vom amerikanischen Sandwich oder asiatischen Saté-Saucen einladen, denn der angenehm nussig-süßliche Geschmack und die cremige oder leicht knusperige Konsistenz sind eine Bereicherung für viele Gerichte.

Nicht nur zur Bindung gibt Erdnussbutter auch eine leicht nussige Geschmacksnote für diverse Saucen, neben Erdnusssauce vor allem auch Tomatensaucen oder helle Cremesaucen. Daher geben wir Ihnen in diesem Beitrag 3 Rezepte für nahezu universell einsetzbare Saucen, die Ihr Geschmacksportfolio um intesressante Variationen erweitern werden.

Weiters geben wir Ihnen natürlich auch ein paar zusätzliche Ideen für die Auswahl und Verwendung dieses Genussproduktes in diversen Speisen. Also viel Spaß beim ausprobieren und verkosten!


Unsere 3 Saucen

Hier ist unser erstes verfeinertes Rezept für eine Erdnusssauce, die die Vorteile jeder Zutat hervorhebt und so für eine tiefere Geschmackserfahrung sorgt.

Bio-Zutaten für ca. 2-3 Portionen

  • 4 EL cremige Erdnussbutter
  • 250 ml Kokosmilch
  • 2 EL dunkle Sojasauce
  • 1 EL Limettensaft
  • 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 1/2 TL geriebener Ingwer (optional)
  • 2 EL Sesamöl oder Walnussöl bzw. anderes Nussöl nach Geschmack
  • 2 TL Aceto Balsamico dunkel
  • 1 TL Sriracha oder eine feine Prise Cayennepfeffer
  • 1 EL Ahornsirup oder ähnlicher Pflanzensirup
  • 1 TL Garam Masala oder eine orientalische Gewürzmischung Ihrer Wahl


Zubereitung:

1.  Gewürze andünsten: Beginnen Sie, indem Sie das Nussöl in einem kleinen Topf bei mittlerer Hitze erhitzen. Geben Sie den gehackten Knoblauch, das Garam Masala und optional den Ingwer hinzu und dünsten Sie sie kurz an. Dadurch werden ihre ätherischen Öle freigesetzt, was der Sauce ein duftendes Fundament verleiht.

2.  Erdnussbutter rösten: Reduzieren Sie die Hitze und rühren Sie die Erdnussbutter ein. Lassen Sie sie kurz in der Restwärme anrösten. Dieser Schritt intensiviert den nussigen Geschmack und sorgt für eine tiefere Geschmacksnote.

3.  Flüssige und süße Komponenten hinzufügen: Geben Sie die Kokosmilch, die dunkle Sojasauce, den Limettensaft, den Reisessig und den Ahornsirup hinzu. Die Kombination aus Essig und Sirup sorgt für ein perfektes Gleichgewicht aus Süße und Säure, das die salzigen und scharfen Noten der Sauce ausgleicht. Die dunkle Sojasauce verleiht nicht nur Salzigkeit, sondern auch eine umami-reiche Tiefe.

4.  Würzen und Abschmecken: Fügen Sie nun die Sriracha oder den Cayennepfeffer hinzu. Gemeinsam mit dem Garam Masala gibt diese Kombination der Sauce eine unerwartete, komplexe und exotische Tiefe, die sie von jeder Standardversion unterscheidet.

5.  Vollenden: Bringen Sie die Sauce unter ständigem Rühren zum köcheln, reduzieren Sie dann die Hitze und lassen Sie sie für 2-3 Minuten mit Deckel nur leicht köcheln. So können sich alle Aromen optimal miteinander verbinden. Nehmen Sie die Sauce vom Herd und schmecken Sie sie ein letztes Mal ab, um die Balance von Süße, Salzigkeit und Säure zu perfektionieren.

Dieses Rezept macht aus einer einfachen Erdnusssauce ein vielschichtiges, aromatisches Erlebnis. Durch das Rösten der Erdnussbutter und die Zugabe von aromatischen Gewürzen und Säuren entsteht eine Sauce, die perfekt ausgewogen ist und zu einer Vielzahl von Gerichten passt.

Diese Sauce ist ideal für Satay-Tofu-Spieße, Gemüse-Pfannen-Gerichte, Bowls oder als Dip für rohes Gemüse oder Frühlingsrollen. Sie ist nicht nur ein Geschmacksgeber, sondern ein echtes Highlight.


Auch eine helle Kräutersauce mit einem leicht mediterranen und durch die Erdnussbutter tieferen Geschmacksprofil ist ebenfalls ein Allrounder.

Diese Variation verbindet das herzhafte Aroma der Erdnussbutter und jenes der Kräuter mit der fruchtigen Säure von Balsamicoessig und der leichten Note der Gemüsebrühe. Sie eignet sich hervorragend für alle, die eine Alternative zu manchen schweren Cremesaucen.

Bio Zutaten für 2-3 Portionen

  • 3 EL Erdnussbutter
  • 200 ml Kokosmilch
  • 100 ml Gemüsebrühe
  • 1 kleine rote Zwiebel, fein gewürfelt
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 EL Balsamicoessig hell oder Apfelessig
  • 1 TL Kräuter der Provence
  • 1/2 Zehe Knoblauch, fein gehackt
  • 1 TL Ahornsirup


Zubereitung:

1. Zwiebeln andünsten: Erhitzen Sie das Olivenöl in einem kleinen Topf. Geben Sie die gewürfelte rote Zwiebel hinzu und dünsten Sie sie bei mittlerer Hitze an, bis sie weich und leicht süßlich ist.

2, Aromen und Erdnussbutter: Fügen Sie den gehackten Knoblauch und die Kräuter der Provence hinzu und dünsten Sie sie eine weitere Minute. Rühren Sie dann die Erdnussbutter unter, bis sie geschmolzen ist.

3. Flüssigkeit und Balsamico: Gießen Sie die Kokosmilch und die Gemüsebrühe langsam in den Topf und verrühren Sie alles zu einer glatten Sauce. Rühren Sie den Balsamicoessig und den Ahornsirup unter. Der Balsamico oder Apfelessig verleiht der Sauce eine angenehme fruchtige Säure.

4. Köcheln und abschmecken: Lassen Sie die Sauce kurz aufkochen und reduzieren Sie dann die Hitze. Sie sollte leicht köcheln, bis sie die gewünschte Konsistenz hat. Schmecken Sie die Sauce ab und servieren Sie sie warm zu gegrilltem Fleisch, Gemüse oder als Dip.


Und last but noch least, auch eine (mediterrane) Tomatensauce lässt sich mit Erdnussbutter und Artischocken zu einem besonderen Geschmackserlebnis auf eine neue Stufe heben. Ja, Sie haben richtig gelesen - Artischocken - und ja selbst wenn sie diese nicht mögen, probieren Sie es aus! Alternativ können sie diese durch Pilze austauschen, wobei Ihnen dann aber jedenfalls etwas entgeht!

Dieses Rezept kombiniert die fruchtig-deftigen Aromen von Tomaten und herzhaften Noten der  Artischocken mit der Cremigkeit und dem nussigen Geschmack von Erdnussbutter und den mediterranen Kräutern. Das Ergebnis ist eine einzigartige und köstliche Sauce, die perfekt zu Pasta aber auch Gemüsegerichten bis hin zu einem Dip oder auch als besondere Pizzasauce eignet!

Bio-Zutaten für ca. 2-3 Portionen

  • 1 EL Olivenöl
  • 1 kleine Zwiebel, gewürfelt
  • 2 Zehen Knoblauch, fein gehackt
  • 1 Dose (400g) Tomaten (Passata oder gewürfelte Tomaten)
  • 100g (Abtropfgewicht) Artischockenherzen, abgetropft - alternativ braune Champignons oder gemischte Pilze
  • 2 EL cremige Erdnussbutter
  • 1 TL getrocknete mediterrane Kräuter (z. B. Oregano, Thymian, Rosmarin)
  • 1 Prise Zucker
  • Salz und frisch gemahlener Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung:

  1. Zwiebel und Knoblauch andünsten: Erhitzen Sie das Olivenöl in einem Topf bei mittlerer Hitze. Geben Sie die gewürfelte Zwiebel hinzu und dünsten Sie sie, bis sie weich und glasig ist. Fügen Sie dann den gehackten Knoblauch hinzu und braten Sie ihn kurz mit, bis er duftet.

  2. Tomaten und Kräuter hinzufügen: Geben Sie die geschälten Tomaten (mit Saft) und die getrockneten mediterranen Kräuter in den Topf. Würzen Sie mit einer Prise Zucker, Salz und Pfeffer. Lassen Sie die Sauce bei niedriger Hitze 15-20 Minuten köcheln, damit sich die Aromen entfalten.

  3. Artischocken und Erdnussbutter hinzufügen und alles pürrieren: Geben Sie die abgetropften Artischockenherzen und die Erdnussbutter in den Topf. Nun pürrieren Sie Alles mit einem Pürierstab, bis die Sauce die gewünschte glatte Konsistenz hat.

  4. Abschmecken und servieren: Schmecken Sie die Sauce erneut ab und passen Sie die Würze bei Bedarf an. Die Sauce ist ideal als Pastasauce, zu Fisch oder Hähnchen oder als Dip.


Wichtige Empfehlung

Generell empfehlen wir eine 100%ige Bio-Erdnussbutter ohne Zucker oder Palmöl, da diese als Zutat wesentlich besser ist und außerdem noch gesünder als unnötig gesüßte Produkte!!!

Sandwiches

Neben dem klassischen US-amerikanischen PB&J-Sandwich gibt es für Erdnussbutter noch die geniale Verwendung, sie als Ersatz für Butter oder Mayonnaise auf ein Sandwich zu geben, das dann mit Salat, Gemüse und z.B. gebratenem marinierten Tofu oder gebackenen Champignons oder gegrilltem Tempeh oder traditioneller auch gegrilltem Bio-Fleisch oder einer guten Bio-Wurst belegt wird.  

Hier ein paar besondere Inspirationen:

Erdnussbutter-Apfel-Sandwich: Eine frischere und leichtere Alternative zur klassischen Banane, die Elvis geliebt hat. Kombinieren Sie Erdnussbutter mit dünn geschnittenen Apfelscheiben. Die Süße der Erdnussbutter harmoniert perfekt mit der säuerlichen Note des Apfels.

Tofu-Erdnussbutter-Sandwich: Eine vegetarische Variante, die in vielen asiatischen Ländern beliebt ist. Bestreichen Sie das Brot mit Erdnussbutter und belegen Sie es mit gebratenem Tofu, knackigem Salat und frischen Gurken sowie geriebenen Karotten.

Peanutbutter Avocado (Pineapple) Sandwich: Eine cremige und gesunde Variante aus Mexiko. Zerdrücken Sie eine Avocado auf einer Brotscheibe bzw. verwenden sie eine Guacamole, bestreichen Sie die andere mit Erdnussbutter und belegen Sie das Sandwich mit roten Zwiebeln und Tomaten. Je nach Geschmack noch mit Limettensaft beträufeln und genießen. Als besondere Variante können Sie auch noch Ananasstücke hinzufügen!




Ein kleiner historischer Blick auf die Geschichte der Erdnussbutter

(stilisiertes KI Symbolbild)
Die Geschichte der Erdnussbutter ist komplexer, als man vielleicht denkt, da verschiedene Personen und amerikanischen Kulturen ihren Teil zu ihrer Entwicklung beigetragen haben.

Die Ursprünge von Erdnussbutter-ähnlichen Produkten reichen bis zu den Inka und Azteken in Südamerika zurück. Sie zermahlten geröstete Erdnüsse zu einer Paste, die als nahrhaftes Lebensmittel verwendet wurde.

Die moderne Erdnussbutter, wie wir sie heute kennen, entstand Ende des 19. Jahrhunderts. Die Erfindung wird nicht einer einzigen Person zugeschrieben, da mehrere Erfinder Patente für ähnliche Produkte einreichten:

Marcellus Gilmore Edson aus Kanada erhielt 1884 das erste Patent für ein Verfahren zur Herstellung von Erdnusscreme.

Dr. John Harvey Kellogg, der auch für die Cornflakes bekannt ist, patentierte 1895 einen Prozess, bei dem Erdnüsse mit Dampf verarbeitet wurden, um eine streichfähige Paste herzustellen. Er vermarktete sie als nahrhaftes Lebensmittel für Patienten, die keine Zähne hatten.

Ein weiterer wichtiger Name in der Geschichte der Erdnussbutter ist George Washington Carver. Obwohl er sie nicht erfand, trug seine intensive Forschung an der Erdnuss und ihre vielseitige Verwendung maßgeblich dazu bei, die Pflanze als wichtige Nutzpflanze zu etablieren.

Joseph Rosefield verbesserte in den 1920er-Jahren das Verfahren, indem er die Erdnussbutter glatter machte und eine Methode entwickelte, um die Ölabscheidung zu verhindern. Er erhielt ein Patent für seine stabilisierte Erdnussbutter und begann sie unter der Marke Skippy zu verkaufen.

Die Erdnussbutter wurde auf der Weltausstellung 1904 in St. Louis einem breiten Publikum vorgestellt. Sie gewann vor allem während der beiden Weltkriege an Popularität, da sie eine reichhaltige Proteinquelle für Soldaten war. In den Niederlanden wurde Erdnussbutter 1948 von der Firma Calvé eingeführt, wo sie den Namen „Pindakaas“ (Erdnusskäse) erhielt, da der Begriff „Butter“ rechtlich nur für Butter aus Milch verwendet werden durfte.

Quellen: 





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