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Bourbon Whiskey – eine schwierige Beziehung und wie Koval meine Meinung änderte

Ich gebe es zu: Bourbon und ich – das war lange eine schwierige Beziehung.

Jack Daniel’s, Jim Beam, Four Roses… ich habe die Allerwelt-Bourbon (aber davon auch die prämierten Varianten) probiert - ja, und auch andere teurere Vertreter dieser Kategorie. Doch jedes Mal dachte ich: Wo ist die versprochene „Smoothness“? Statt Harmonie bekam ich Schärfe oder zu getreidige Bitternoten ähnlich einem österreichischen Schnaps, statt runder Süße oder Harmonie nur Ecken und Kanten. Ich konnte leider nichts finden vom vielbesungenen Tennessee-Whisky - und ja wir empfehlen Ihnen, den gleichnamigen Song in der Version von Chris Stapleton zum Lesen dieses Blogs aufzudrehen!

Bis zu dem Abend, an dem ich zum ersten Mal einen Koval Single Barrel Bourbon im Glas hatte. Aber bevor ich von dieser Begegnung erzähle, ein kurzer Blick auf das, was Bourbon eigentlich ausmacht.


Was macht Bourbon so besonders?

Strenge Regeln garantieren seinen Charakter:

✔ Mindestens 51 % Mais in der Maische

✔ Reifung in neuen, ausgebrannten Fässern aus amerikanischer Weißeiche

✔ Herstellung in den USA

✔ Destillation unter 80 % Vol., Reifung unter 62,5 % Vol.

Also zumindest in der Theorie: Ein Whiskey mit Süße vom Mais, Würze vom Fass und Tiefe durch das Klima der Südstaaten. Kategorien wie Straight Bourbon (mindestens 2 Jahre im Fass) oder Bonded Bourbon (staatlich überwacht, 50 % Vol.) geben Orientierung – doch keiner dieser Klassiker konnte mich je überzeugen. Und dann kam Koval – mein Gamechanger:

  • Chicago statt Kentucky. Bio statt Masse. 
  • Innovation statt Routine. Koval Distillery bricht seit 2008 bewusst mit Traditionen – und das mit einer Leidenschaft, die man schmeckt.
  • Bio & lokal: Nur zertifizierte Zutaten von Bauern aus der Region.
  • Mash Bill mit Twist: 51 % Mais, 49 % Hirse. Keine Gerste, kein Roggen. Das sorgt für Leichtigkeit und fruchtige Aromen.
  • Handwerkskunst pur: Nur das „Herzstück“ des Destillats kommt ins Fass.
  • Fassmagie: Frisce Eichenfässer, getoastet und ausgekohlt – für Tiefe und Eleganz.

Koval Single Barrel Bourbon – meine erste echte Bourbon-Liebe

Ich erinnere mich noch genau: Der erste Duft stieg in die Nase, und ich wusste, das wird anders. Kein stechender Alkohol, keine dumpfe Schärfe – sondern ein warmer, einladender Duft.

Farbe: Dunkles Gold bis Bernstein.

Nase: Vanille und Butterkekse, dann Früchte wie Pfirsich oder Ananas. Dazu etwas Zimt und Muskat, etwas Kräuter im Hintergrund.

Gaumen: Vollmundig und ölig, aber erstaunlich weich. Honig mit einem Hauch Mango, Fruchtigkeit von Datteln gepaart mit Ingwer und ein Hauch Limette, dazu eine leichte getreidige Bitternote der Hirse. Das gibt Komplexität aber dabei immer völlig harmonisch.

Nachklang: Lang und cremig, mit Karamell, getreidigen Noten mit etwas Malz und einem Hauch Kaffee und Ingwer.

Alkohol: 47 % Vol. – kraftvoll, aber rund. Ein paar Tropfen Wasser? Öffnen noch mehr Frucht.

Mein Eindruck: Endlich „Smoothness“. Endlich ein Bourbon, der nicht nur Charakter hat, sondern auch Charme.


Genussmomente & Pairings

Am liebsten genieße ich ihn pur, bei Zimmertemperatur. Aber für den perfekten Abend:

Gegrillter Maiskolben mit Chili und Butter/Margarine – passt zur Süße und Würze.

Danach karamellisierte Ananas mit einer Sauce aus dunkler Schokolade mit Zimt, Muskat, Ingwer und Orange – harmoniert mit der Frucht.

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Koval als Türöffner

Bourbon war für mich so gut wie abgehakt. Doch dann kam dieser Moment mit Koval, und ich habe verstanden: Manchmal braucht es einen anderen Weg, um ans Ziel zu kommen.

Koval ist kein Bourbon für Puristen. Er ist für Entdecker, für alle, die Tradition respektieren, aber nach Neuem suchen. Für mich ist er der Beweis, dass Bourbon weich, elegant und aufregend sein kann. Jetzt gebe ich gerne wieder einmal einem anderen Bourbon eine Chance.


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